Das Autorenprofil – eine Herausforderung für Autoren und wie du sie löst

Über sich selbst in der dritten Person zu schreiben ist beinahe das Schwierigste an einem Buch. Und doch darf das Autorenprofil in deinem Sachbuch nicht fehlen. Was also kannst du tun, damit es dir trotzdem gelingt?

Was deinen Leser interessiert

Du hast ein langes, fundiertes Sachbuch geschrieben. Du hast dich als Experte für dein Thema zu erkennen gegeben. Dein Leser weiß jetzt, wofür dein Herz brennt. Und doch gibt es noch so viele andere Aspekte, die dein Leben ausmachen.

Jetzt will der Leser erfahren, wer du wirklich bist.

Manch einer will das auch sofort wissen, wenn ihn das Thema und das Inhaltsverzeichnis überzeugt haben.

Nimm dein Autorenprofil also bitte wichtig.

Wie tickst du?

Ja, du brennst für dein Thema, deine Expertise, daher hast du dein Sachbuch geschrieben.

Das darfst du auch hier noch einmal deutlich machen. Achte aber darauf, dass du nicht zu viel von dem wiederholst, was du im Buch erzählst. Hier solltest du einen groben Überblick geben, worin deine Leidenschaft besteht und wie sie sich in deinem Business-Alltag auswirkt. Darüber erzählst du ja (hoffentlich) in deinem Buch nicht zu viel, um es nicht zu stark nach einem Salesspitch klingen zu lassen.

Beantworte für den Leser folgende Fragen:

Was verbindest du mit deiner Arbeit?

Was liebst du daran?

Was lässt dein Herz höherschlagen?

Was deinen Leser nicht interessiert

Du fragst dich jetzt vielleicht, ob du deine Studienfächer, deine Ausbildung, deine letzten Zertifikate anbringen sollst, um deine Expertise zu belegen?

Klare und kurze Antwort: Nein!

Deine Expertise hält der Leser mit deinem Buch bereits in der Hand. Außerdem wissen wir alle, dass sich ab ca. 40 die Lebensläufe verändern (bei manchen schon früher) und vor allem die Selbständigen und Unternehmer nicht mehr in ihrem Ausbildungsberuf arbeiten, sondern ihrer besonderen Stärke im Sinne einer Berufung folgen.

So interessiert sich dein Leser eher für die Erfahrungen, die du nachweisen kannst – auch als Erfolge. Bei mir sind es die Anzahl der Bestseller, die ich geschrieben habe, und die Bücher der Autoren, die ich durch den Schreibprozess begleitet habe. Schau für dich, was der einfachste und gleichzeitig eindrücklichste Nachweis deiner Expertise ist, und kommuniziere das mit ein wenig Stolz, viel Demut und noch mehr Freude – weil dein Erfolg immer auch der Erfolg deiner Mentees, Coachees oder Kunden ist. Deine Begeisterung wirkt hier ansteckend. Was die erreicht haben, will dein Leser auch haben.

Die persönliche Note

Neben deiner Leidenschaft für dein Thema hast du noch ein privates Leben, richtig? Familie, Haustiere, Hobbys, ehrenamtliches Engagement … all das zählt dazu.

Zusammen mit etwas, was nur du so lebst. Wenn du zum Beispiel nur Schokolade mit mindestens 80 % Kakao isst oder dein Hund dir morgens die Hausschuhe ans Bett bringt, dann ist das etwas Besonderes, das der Leser nur mit dir verknüpft. Nach dem Motto, „ach, das ist doch die mit dem …“

Bei mir passen das Wandern und die Mandoline nicht nur zu mir, sondern ich kann daraus auch Analogien zum Schreiben ableiten. Einen Weg zurücklegen, immer das Ziel im Blick. Alle Umwege meiden, auch wenn man auch dort schöne Dinge erleben kann. Oder das tägliche Üben, das mit der Zeit immer mehr Spaß macht, weil die Finger von selbst wissen, wohin sie greifen müssen, und das Stück so immer schöner klingt. Etc.

Differenziere dabei zwischen privat und persönlich. Was möchtest du – berechtigterweise – für dich behalten und was darf man ruhig über dich erfahren? Womit würdest du deine Liebsten mit ins Spiel bringen, ohne dass sie es möchten?

Deine Werte

Für welche Werte stehst du? Schwingen die in deinem Text mit?

Es ist wichtig, dass dein Autorenprofil mit dem Text in deinem Buch kongruent ist. Beides gehört zusammen, auch wenn der Leser das Buch aus thematischem Interesse gekauft hat und du ihm im ersten Moment egal bist. Er möchte wissen, ob ihr zusammenpasst, ob er sich auf dich einschwingen kann und umgekehrt.

Er möchte dich als Mensch fassen können – nicht nur als Experte, der gefühlt über ihm steht, weil er ja selbst noch ein Problem hat und du die Lösung. Hier kannst du dein Interesse an ihm und deine Empathie für ihn zeigen, um die Einladung, die dein Buch darstellt, noch einmal zu unterstreichen.

Warum über sich in der dritten Person schreiben?

Das Autorenprofil ist der Abschluss des Buches wie die Titelei der Beginn. Beides wird vom Verlag verantwortet. Der Inhalt des Buches ist deiner (Urheberrecht). Dennoch kann niemand über dich ein Autorenprofil schreiben, weil dich niemand so gut kennt, wie du dich selbst.

Wenn du aber magst, dann schreib doch zuerst in der ersten Person wie bei der Über-mich-Seite deine Webseite und „übersetze“ das dann in die dritte Person. Meist gelingt das ganz leicht.

Harte Fakten zum Autorenprofil

Das Wichtigste zum Schluss:

Schreibe nicht mehr als 320 Wörter. Hier liegt die Würze in der Kürze. Der Leser hat ja noch das Buch vor sich – oder bereits hinter sich.

Achte bei deinem Profilbild in zweierlei Hinsicht auf gute Qualität. Das Motiv sollte zu dir als Experte, als Expertin passen. Überlege, ob ein Fotografenbild zu abgehoben oder ein privates Foto zu billig wirkt. Sei hier lieber zu professionell – du hinterlässt damit einen bleibenden Eindruck.

Die Druckqualität sollte bei 300-450 dpi liegen. Höher ist immer besser. Sprich dich mit deinem Verlag ab, ob das Bild schwarz/weiß oder farbig sein soll, damit das Bild mit einem guten Kontrast gedruckt werden kann.

Wenn du noch Fragen zum Sachbuch schreiben und insbesondere zum Autorenprofil hast, melde dich gerne bei mir. Hier kannst du dir gratis einen Gesprächstermin buchen.

Über Cordelia Eule

Über Cordelia Eule

Dr. Cordelia Eule ist langjährige Lektorin, Ghostwriterin und Sachbuchautorin. Ihre Leidenschaft für das Schreiben und ihre Neugierde für die Ideen anderer Menschen bringt sie inzwischen in ihrem Autoren-Coaching ein. So begleitet sie heute Unternehmer:innen und Expert:innen dabei, ihr eigenes Sachbuch zu schreiben. Ihr Verlag vervollständigt ihr Angebot von der ersten Buchidee bis hin zur Veröffentlichung.

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